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Über Superhöchtöner

21.02.2025

Vermutlich haben Sie sich noch nie mit dem Thema Superhochtöner befasst. Darum antworten wir hier schon auf Fragen, die sie sich wohl noch gar nie gestellt haben!

Gibt es tatsächlich musikalische Informationen oberhalb von 20 kHz, der allgemein anerkannten Obergrenze des menschlichen Hörbereichs?

Ja, absolut. Studien, wie die von James Boyk, zeigen, dass viele Musikinstrumente, insbesondere Perkussionsinstrumente wie Becken und Triangel, erhebliche Energiemengen bis weit über 20 kHz hinaus produzieren. Tatsächlich können diese Instrumente sogar Frequenzen bis zu 100 kHz oder mehr enthalten. Auch Obertöne anderer Instrumente wie Geige und Oboe erstrecken sich bis über 40 kHz. Diese Frequenzen tragen wesentlich zum Charakter und zur Klangfarbe der Instrumente bei.

Wenn solche Informationen existieren, können wir diese dann auch wahrnehmen, obwohl sie ausserhalb unseres "hörbaren" Bereichs liegen?

Ja, es gibt Beweise dafür. Die Forschung von Oohashi hat gezeigt, dass unser Gehirn auf diese Ultraschallkomponenten in der Musik reagiert, auch wenn wir sie im herkömmlichen Sinne nicht "hören". Es wurde festgestellt, dass sie die Gehirnaktivität beeinflussen. Darüber hinaus hat Lenhardt herausgefunden, dass sogar gehörlose Menschen Ultraschall zur Unterscheidung von Sprache und Tönen über Knochenleitung wahrnehmen können. Dies deutet darauf hin, dass diese Frequenzen auch noch über andere Mechanismen als das normale Hören in unsere Wahrnehmung einfliessen.

Wie verbessert ein Super-Hochtöner die Wiedergabe des gesamten Frequenzspektrums, selbst niedriger Frequenzen?

Ein Super-Hochtöner wirkt sich nicht nur auf die höchsten Frequenzen aus, sondern verbessert auch die Klangqualität im gesamten Frequenzbereich. Ein entscheidender Aspekt ist die Reduzierung von Phasenfehlern. Ähnlich wie ein Subwoofer den Phasenfehler im Tieftonbereich reduziert, verschiebt ein Super-Hochtöner die Tiefpass-Grenzfrequenz nach oben, wodurch die Phasenfehler in den höheren Frequenzen reduziert werden. Dies verbessert die Genauigkeit und das Verhältnis von Grundfrequenzen und Obertönen in der Musik, selbst in niedrigeren Frequenzen. Dies verbessert wiederum das gesamte Klangbild.

Profitiert jedes Audiomaterial von einem Super-Hochtöner, oder nur hochauflösendes Material?

Auch wenn hochauflösendes Audio, wie HighRes-Dateien, Vinyl und Tonbänder, besonders von der erweiterten Bandbreite eines Super-Hochtöners profitiert, gibt es auch mit Material geringerer Bandbreite wie CDs (Red Book Standard) Vorteile. Selbst bei eingeschränkter Bandbreite trägt der Super-Hochtöner zur Reduzierung von Phasenfehlern und zur Verbesserung des Einschwingverhaltens bei, was sich wiederum positiv auf die tonale Genauigkeit aller Frequenzen auswirkt.

Warum ist ein omnidirektionaler Super-Hochtöner besser als ein direkt strahlender?

Ein omnidirektionaler Super-Hochtöner strahlt den Schall gleichmässig in alle Richtungen ab, nicht nur direkt zum Hörer. Dadurch wird sichergestellt, dass die Reflektionen im Raum, die ein Grossteil des wahrgenommenen Schalls ausmachen, die gleiche harmonische Struktur aufweisen wie der direkte Schall. Dies führt zu einer verbesserten räumlichen Abbildung und einem authentischeren Klangeindruck. Herkömmliche, direkt abstrahlende Super-Hochtöner haben oft eine sehr beschränkte Abstrahlung und "bündeln" das Signal.

Warum ist die genaue Zeitausrichtung (Time Alignment) des Super-Hochtöners mit dem Hauptlautsprecher so wichtig?

Die Zeitausrichtung des Super-Hochtöners ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Schallwellen vom Super-Hochtöner gleichzeitig mit denen des Haupttreibers ankommen. Dies minimiert Phasenfehler und hilft, die harmonischen Verhältnisse der Musik genau zu erhalten. Bei dem FYNE Audio IsoFlare-Lautsprecher wird dies durch die Positionierung des Super-Hochtöners korrekt zurückversetzt auf dem Gehäuse erreicht, wodurch seine akustische Quelle mit dem Haupttreiber übereinstimmt.

Was sind die Vorteile von TPCD-Membranen (Thin Ply Carbon Diaphragms) im Vergleich zu herkömmlichen Materialien?

TPCD-Membranen sind aus ultradünnen Kohlenstoffbändern gefertigt, im Gegensatz zu herkömmlichen dicken, runden Garnen. Das Ergebnis ist ein Material, das steifer, leichter und besser an die Anforderungen eines Hochtöners anpassbar ist. Diese Membranen ermöglichen ein kontrolliertes "Break-up"-Verhalten (Zerfall der Membranbewegung) mit geringer Verzerrung, einen lineareren Frequenzgang und eine höhere Resonanzfrequenz, was zu einer erweiterten und detailreicheren Wiedergabe führt, da weniger unerwünschte Resonanzen entstehen.

Welche zentrale Rolle spielt der FYNE Audio IsoFlare-Treiber im Zusammenhang mit SuperTrax Superhochtönern?

Der IsoFlare-Treiber von FYNE Audio ist ein Punktschallquellen-System, bei dem der Tief-/Mitteltöner und der Hochtöner einen gemeinsamen zeitlich ausgerichteten Mittelpunkt haben. Dies sorgt für eine ausgezeichnete Stereoabbildung, sogar ausserhalb der Achse. Die IsoFlare-Technologie bewahrt die harmonischen Inhalte von Instrumenten deutlich besser als herkömmliche Lautsprechersysteme, bei denen getrennte Treiber verwendet werden. Die Hinzufügung des SuperTrax Superhochtöners, der ebenfalls zeitausgerichtet ist und omnidirektional abstrahlt, optimiert die Leistung des IsoFlare-Treibers weiter und sorgt für ein noch präziseres Klangbild. Der IsoFlare-Treiber bleibt dabei der Hauptverantwortliche für die Wiedergabe des Grossteils der musikalischen Informationen.

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Plattenspieler- wie geht das?

21.02.2024

Vor einigen Jahren starrten des öfteren Kinder ins Schaufenster, die dann auf einen Plattenspieler zeigten und fragten: "Du Papi, was ist das?" Tja und was die Papis dann zumeist dem Sohnemann erläuterten, liess dem Fachhändler im Ladeninnern die Haare zu Berge stehen.

Dann tauchten vermehrt immer öfters junge Leute im Laden auf, die in unserer Schallplattenwühlkiste eine LP eines Ihrer Lieblingsmusiker gefunden haben und mich dann fragen: Sagen Sie mal, mich interessiert diese Disc hier, nur habe ich eben keinen Dingsda mehr, um sie abzuspielen. Wie nennt man so einen Player? Heute sind Plattenspieler wieder hip und sehr viele Musikfreunde erfreuen sich am analogen Hörvergnügen. Was fehlt ist häufig das Know How. Hier ein kleiner Crashkurs:

Also: Das Ding heisst Plattenspieler. Darauf spielt man Schallplatten ab. Ein Plattenspieler besteht aus einer Zarge, auf der ein Motor einen Teller in einer genau definierten Geschwindigkeit antreibt. Auf diesem Teller liegt die Schallplatte.

Diese Rillen werden von einer Diamantnadel abgetastet, die sich am Ende des auf der Zarge montierten Tonarms befindet. Die Rillen sind von aussen nach innen kreisförmig geschnitten und im Verlauf des Abspielens bewegt sich der Tonarm von aussen nach innen. Die Nadel tatest nun die Rillen ab und beginnt zu Schwingen. Diese Schwingungen werden dann von einer Spule in elektrische Wellen umgesetzt und an den Verstärker weitergeleitet. Zwei eng nebeneinander liegende Rillen sind schräg in die Platte geritzt, was der Nadel ermöglicht, gleichzeitig in zwei Richtungen zu schwingen. Für jede Richtung (auf oder ab, rechts oder links) gibt es jeweils eine Spule, die die Bewegungen in elektrische Wellen umsetzt, was wir erfreulicherweise als Stereo wahrnehmen.

Kapiert? Dann viel Spass mit unseren Champions, die alle aus dem Mutterland der Rock n Roll kommen, aber auch Jazz und Klassik problemlos meistern. Und da ja heute Vinyl wieder total hip ist, braucht doch auch jeder wieder einen hochwertigen Rillenkratzer!

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Es fliesst nur Strom

02.02.2024

Eigentlich fliesst nur Strom. Durch Leiterbahnen, Trafos, Gleichrichter und Kondensatoren, durch Widerstände, ICs und Relais, durch Schalter, Potentiometer und Selektoren. Am Ende fliesst auch nur Strom wieder raus. Entweder gewandelt von digital zu analog oder verstärkt bis auf eine Intensität, mit der ein Lautsprecher was anzufangen weiss. Machen kann das heute fast jeder zu jedem Preis. Fertigmodule asiatischer Provenienz verbunden mit einem Null-acht fünfzehn Netzteil in einer schmucken Verpackung versprechen im zusammengefalteten Beipackzettel wahre klangliche Wunder für kaum Geld. Und die Hochglanzprospekte angeblich audiophiler Protzkisten mit enorm aufwendigen Schaltungen, vergoldeten Anschlüssen und gewaltigen Netzteilen verheissen paradiesischen Klänge, deren überirdische Schönheit kaum mehr in Worte zu fassen ist.

Konsumentenschutzorganisationen und Fachzeitschriften testen Unmengen von Geräten mit dem Ergebnis, dass alle mindestens sehr gut sind! Darüber hinaus gibt es ausgezeichnet, empfehlenswert, überragend und dazu eine Punkt- oder Sternchenzahl, die einen Eindruck über das Klangpotential geben soll.

Was aber ist nun wirklich gut wenn alles schon sehr gut ist? Zu den Punkten und Sternchen gesellt sich noch die Reputation der Herstellermarke (auch wenn deren goldenes Zeitalter schon lange vorbei ist und noch im letzten Jahrtausend lag) und natürlich das Aussehen. Hat es Röhren drin ist es retro und muss ja warm klingen. Hat es keine Knöpfe, ist das Design edel spartanisch gehalten (und der Besitzer echt am Arsch, wenn ihn sein Hund grade mit zerkauter Fernbedienung im Maul treuherzig anschaut).

Andere sind wieder hingezogen zu Geräten, deren Dioden und Displays bunter leuchten es wie ein Weihnachtsbaum. Einige tendieren zu Geräten, die von einem, wie auch immer klassigen Promi benutzt, gefödert oder angepriesen werden, während andere solange nach Exoten suchen und selber dauernd an der Anlage rumbasteln und nie mit dem Resultat zufrieden sind, weil sie vor lauter Technik ihr Hobby so modifiziert haben, dass es HiFi heisst und kaum mehr Musik.

Derart vorbelastet sucht mancher Musikfreund einen Spezialisten auf, der dann das schon gemachte Urteil verstärken soll und ihn glücklich mit einem neuen Gerät nach Hause schickt, dass dann dem entsprechenden Käufertyp entspricht.

Aber halt: Um was geht es eigentlich? Uns geht es um die Musik und die Emotionen, die eine Anlage transportieren kann. Ob diese Emotionen nun durch Röhren oder Transistoren fliessen, von einem berühmten DJ oder Stargeiger getestet oder von einem esoterischen Nerd entwickelt wurden, dessen Komponenten zum verbesserten Klang auch dem Nordlicht in einem einsamen Iglu am Nordpol ausgesetzt waren, um das sternförmig Rentierkot ausgelegt worden war, spielt letztendlich keine Rolle.

Gute Elektronik kann sowohl die Signale wie auch die Emotionen, die von der Tonquelle angeliefert werden an die Lautsprecher weitergeben. Wie gesagt, gute Elektronik... und davon gibt es reichlich wenig in der Masse von Geräten. audiopur bemüht sich, für jedes Budget diejenige Elektronik auszuwählen, die ein Maximum an musikalischen Emotionen vermitteln kann.

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Das Wichtigste: Timing

15.09.2023

Was macht Musik zum Erlebnis? Lassen Sie einen guten Amateurmusiker in einem Raum ein einfaches Musikstück spielen. Dabei kontrolliert ein Metronom die Geschwindigkeit und die Lautstärke wird gemessen. Anschliessend spielt ein virtuoser Grossmeister dasselbe Stück im selben Raum mit der gleichen Metronomeinstellung und der gleichen Lautstärke. Angenommen es gibt auch keine Interpreatationsfreiheit müsste das Resultat identisch sein. Wird es aber nicht, dann der Grossmeister verfügt über ein viel besseres Timing. Timing ist also nicht nur die Fähigkeit eines Musikers, den Takt zu halten und im Rhythmus zu spielen, sondern jeden Ton eines Musikstückes jeweils genau zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Zeitwert zu spielen und das ist ungemein schwer. 

Stereokomponenten und Lautsprecher mit einem herausragenden Timing bei der Wiedergabe sind selten, dazu müssen sie noch in der ganzen Wiedergabekette wie bei einem Orchester aufeinander abgestimmt sein, also von der Quelle (Plattenspieler, Streamer, CD-Player...), über den Verstärker bis zu den Lautsprechern. Ebensowenig wie sich Timing bei einem Orchester im Einzelnen erfassen lässt, kann man es auch nicht bei einer Stereoanlage messen, wohl aber wahrnehmen. Gehen sie mal in die erste Orchesterprobe beim Einstudieren eines neuen Programmes eines Orchesters, anschliessend in die Erstaufführung und dann ins letzte Konzert der Tournee. Die Unterschiede werden enorm sein. Die gespielten Noten sind immer dieselben, es wurde sicher auch an den Tempi gearbeitet, aber vor allem am Timing. Stimmt das Timing wird das Publikum mitgerissen, es fühlt in die Aufführung ein. Dieselbe Eigenschaft sollte ihre Stereoanlage besitzen, wenn sie musikalische Emotion vermitteln soll. Oder anders formuliert: Timing ist mehr als die halbe Miete, der Rest sind eher persönliche Präferenzen. Ob ein Schlagzeugen auf einer 26-Zoll Pauke mit tiefen Bässen spielt oder auf einer eher trockenen 18-Zoll Pauke ist völlig belanglos, wenn sein Timing nicht stimmt.

Unser Ratschlag beim Kauf von Hifi Komponenten : Achten Sie vor allem aufs Timing!

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Wissenswertes Schallplatte

04.02.2022

Bereits 1930 präsentierte die Firma RCA der ersten Vinyl Tonträger, ein Jahr später der englische Ingenieur Alan Dower Blumlein die Stereophonie. Doch damals gab es auf dem Markt keine Abspielgeräte für diese Tonträger und Technik. So dauerte es bis 1948, als Peter Carl Goldmark mit PVC und PV-Acetat herumtüftelte und so das noch heute verwendete Material für Schallplatten erfand.

Bis Mitte achtziger Jahre waren Schallplatten der gängige Tonträger, bevor die CD diese nach und nach ablöste. Es gab jedoch genug hartnäckige Musikfreunde und auch Plattenhändler, die immer wieder nach Vinyl fragten und so kam die Produktion nie zum Stillstand. Seit cirka fünf Jahren nehmen die Verkaufszahlen von Schallplatten wieder stark zu, neben Wiederveröffentlicheungen erscheinen auch viele neue Titel auch oder gar nur auf Vinyl. Neben den guten klanglichen Eigenschaften des Vinyls erfreuen sich Musikliebhaber auch gerne an der Hüllengestaltung. Diese waren bis 1940 einfarbig und unbedruckt. Alex Steinweiss gestaltete damals die ersten Hüllen graphisch und mehrfarbig, was nicht nur zur Verkaufssteigerung beitrug, sondern sicher mitunter ein Grund ist, warum die Schallplatte bis heute ein Kultobjekt geblieben ist.

Auch wir leisten seit mehr als einem Vierteljahrhundert unseren Beitrag zum Erhalt der Schallplatte. Unser Lager von ca 20000 Schallplatten, davon rund 8000 neue Titel kann aus Platzgründen jedoch nicht ganz im Laden ausgestellt werden. Dort findet der Musikfreund rund 5000 Schallplatten fast aller Sparten, der Rest kann innert 24h geliefert werden. Wir bearbeiten natürlich auch Bestellungen und Suchaufträge aller Art. Ein weiterer Teil unseres Sortiments kann online abgerufen werden.

Natürlich finden Sie bei uns auch alle Produkte , die es zur Pflege, Reinigung und Lagerung von Schallplatten braucht.

Da man uns sehr häufig fragt, welches nun die besten Schallplatten sind, geben wir doch gerne Auskunft: Bei schwarzen Platten wird dem PVC als Färbemittel Ruß zugesetzt. Dieser ist extrem fein und hat die Eigenschaft sich in die Poren des Vinyls zu setzen. Glatt versiegelte Oberflächen sind gleichbedeutend mit niedrigen Grundrauschwerten. Für die Produktion von Colored Vinyl wird klares Vinyl verarbeitet, welches durch spezielle Zusätze eingefärbt wird. Im Produktionsprozess „läuft“ dieses Material beim Pressvorgang viel schneller als schwarzes Material. Somit muss die Colored Vinyl mit weniger Dampf gepresst werden, um nach wie vor das Gewicht der Platte zu halten. Dies ist jedoch immens wichtig, damit das Material in die Spitzen der Rillen läuft. Deshalb hat die farbige Schallplatte den Ruf, deutlich höhere Grundrauschwerte und ggf. Knistern und Knacken zu produzieren. Bei der Herstellung von Colored Vinyl wird deshalb mit viel Fingerspitzengefühl gearbeitet. Die Farbkonzentrate die heute jedoch zum Einsatz kommen, kommen dem Ruß schon sehr nah. Die farbige Schallplatte ist somit in den letzten Jahren qualitativ erheblich besser geworden. Problematischer sind dagegen die bei Sammlern beliebten Picture Discs. Aufgrund der geringeren Rillentiefe ist die klangliche Qualität klar schlechter als diejenige einer Standard Schallplatte.

Punkto Gewicht ist es so, dass die meisten LPs heute zwischen 150- 180 g wiegen. Das ist etwas mehr als früher, sagt jedoch nichts über den definitiven Klang aus. Bei mehr Material kann man theoretisch tiefere Rillen in die Pressmatrize schneiden, vorausgesetzt der Techniker versteht sein Handwerk. Es gibt aber auch dünnere Schallplatten, die hervorragend klingen - dort verstand der Techniker sein Handwerk ganz sicher!

Virgin Vinyl: Viele Schallplatten werden aus einer Mischung aus neuem und recyceltem Vinyl gepresst. Virgin Vinyl Schallplatten werden nur aus neuem Vinyl hergestellt, diese zeichnen sich durch weniger Grundrauschen aus und klingen besser!

Noch Fragen? Gerne geben wir Ihnen in unserem Laden Auskunft! Kommen Sie vorbei und stöbern Sie in unserer Auswahl. Es kann natürlich auch probegehört werden!

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Der reine Ton : unsere Klangphilosophie

07.01.2022

Es gab einst ein Mann, der war der grösste Musiker seiner Zeit. Er beherrschte alle Werke der grossen Komponisten fehlerfrei und virtuos. Als er älter wurde, spielte er immer weniger, dies jedoch mit voller Hingabe und auf der Suche nach dem perfekten Klang. Irgendwann spielte er nur noch einen Ton in höchster Vollendung und absoluter Reinheit. Nie zuvor war ein so wunderbarer Ton gehört worden.

Seine Frau fand es langweilig, immer nur den einen Ton zu hören und beschloss deshalb, wieder einmal ein berühmtes Orchester mit Werken grosser Meister zu hören. Voller Erwartung reiste sie in die Stadt und wurde von den Musikern in Ekstase versetzt. Begeistert kehrte sie heim und erzählte ihrem Mann, wie viele Töne in allen Tonlagen und Harmonien die Musiker doch gespielt hätten. Er aber spiele immer nur den einen Ton. Trocken erwiderte ihr Mann: "Die suchen den Ton."

Diese kurze Geschichte ist der Einstieg in unsere Webseite. Warum? Es gibt schier unendlich viele Produkte verschiedenster Machart, die alle von sich behaupten audiophil, high-end oder sonstwie überragend zu klingen. Diese Geräte werden in Messlaboren auf gängige Toleranzen analysiert, von Journalisten kommentiert und an Fachmessen, im Handel und auch im Internet mit schönen Umschreibungen angepriesen. Auch diese Webseite macht da keine Ausnahme.

Die kurze Geschichte zeigt uns aber folgendes. Nicht jeder empfindet Musik gleich. Die Frau kann ihren Mann nicht mehr verstehen, weil sie Musik völlig anders wahrnimmt als er. Er dagegen hat soviel mehr Erfahrung als sie und reduziert Musik auf das Wesentliche, den einen reinen Ton.

Ich kann sie trösten: keine Stereoanlage dieser Welt kann einen so reinen Ton wiedergeben wie ein perfekt beherrschtes natürliches Instrument. Trotzdem schätzen wir den Denkansatz dieses Mannes sehr. Die Entwicklung eines Produktes geht in der Regel von primitiv über kompliziert zu einfach. Nehmen Sie das Beispiel des Plattenspielers: Das Grammophon war eine primitive Konstruktion, die es erstmals ermöglichte, Musik in einem sehr reduzierten Frequenzbereich wiederzugeben. Die Erfindung war gemacht, das Resultat anhand der technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit bahnbrechend, doch klanglich und mechanisch noch primitiv. Das soll nicht abschätzig gemeint sein, es war neu und mehr ging halt beim damaligen Wissenstand einfach nicht.

In den achtziger Jahren gab es dann vollautomatisierte komplizierte Plattenpieler mit jede Menge Knöpfen und Lämpchen für letztendlich unnütze Funktionen, sogar Geräte die eine Schallplatte von beiden Seiten abspielen konnten, wobei ein Tonarm der natürlichen Schwerkraft entgegenwirken musste. Daneben gab es aber damals wie heute Hersteller, die sich auf das Wesentliche konzentrierten, eine minimale, aber hochwertige Technik zum Erreichen des bestmöglichen klanglichen Resultats, den einen reinen Klang! Das Resultat sind in der Regel schlichte und unscheinbare Geräte, die einfach zu handhaben sind ohne jegliche Zusatzfunktionen.

Es wird immer bei der Annäherung an den reinen Klang bleiben. Unsere Ohren, Hörgewohnheiten und Geschmäcker sind zu unterschiedlich, um ein allgemeinverbindliches reines Klangbild zu schaffen. Allerdings sind sich die meisten Menschen einig, wenn eine Stereoanlage wirklich gut klingt. Um eine solche zu finden, müssen Sie nur zwei Dinge tun. Gehen Sie in Konzerte oder spielen Sie selber Musik, damit Sie erfahren, wie Instrumente wirklich klingen. Und dann besuchen Sie Fachhändler, damit Sie mit Ihren eigenen Ohren erforschen, mit welchem reinen Klang sie fortan in ihrer Stube leben möchten.

Seit über einem Vierteljahrhundert bemühen wir uns, Komponenten zu musikalischen Stereoanlagen zu kombinieren, die einen möglichst natürlichen Klang produzieren. Erfahrungsgemäss kommen sie von kleineren Herstellen, die wie das Orchester durch ständiges Tüfteln auf der Suche nach dem reinen Ton sind und sich diesem in kleinsten Schritten annähern. Grosse Hersteller haben komplizierte Strukturen. Ausserdem möchten in der neusten Zeit auch noch die dort investierenden Aktionäre den Löwenanteil des möglichen reinen Klangs lieber in reiner Münze an sich selber ausbezahlt haben. Darum sind deren Produkte oftmals nicht in erster Linie auf einen wirklich guten Klang ausgelegt, sondern auf Gewinnoptimierung und ansprechendes äusseres Design. Das Design klingt aber eben nicht.

Deshalb freuen wir uns, wenn Sie bei uns auf Ihrer Suche nach dem reinen Klang im Laden haltmachen und intensiv reinhören. Wir versuchen, Sie mit unseren Produkten positiv zu überraschen, so dass sie vielleicht bei uns die Stereoanlage finden, mit der sie glücklich werden.